
Entdecken Sie den Kurzfilm 'Corona Loneliness'
Ein intimer Kurzfilm über Isolation, Nähe, den Ausnahmezustand und dessen Folgen.
Während der Corona-Pandemie entstand inmitten der Lockdowns dieser minimalistische, aber kraftvolle Film:
Corona Loneliness zeigt die stille Verlorenheit eines alten Mannes, gefangen zwischen Erinnerungen, Schweigen und der plötzlichen Leere des Alltags.
Gedreht habe ich ihn mit meinem Vater (Reiner Manke) – in einer Zeit, in der Kontaktbeschränkungen selbst die engsten Beziehungen auf Distanz hielten. Diese Produktion war zugleich Ausdruck unserer eigenen Ohnmacht wie auch eine Form der kreativen Rebellion und Verarbeitung.
Reduziert auf das Wesentliche: eine Wohnung, ein alter Mensch, eine Kamera – und das, was unausgesprochen bleibt.
Der Film lief auf mehreren freien TV-Sendern und ist heute hier zu sehen. Er ist nicht perfekt. Doch er ist ehrlich. Und genau das war in dieser Zeit vielleicht wichtiger als alles andere.
Corona Loneliness
🎬 Drehbedingungen – Corona Loneliness
Das Drehbuch entstand während des ersten Corona-Lockdowns. In dieser Phase schien plötzlich alles stillzustehen – auch das Leben meiner Eltern.
Zwar ist mein Vater nicht verwitwet, doch vieles aus dem Alltag dieser Figur war erschreckend nah an ihrer eigenen Realität. Zum Glück hatten sie sich. Wir Kinder mussten uns jedoch – aus Sorge um ihre Gesundheit – oft auf Distanz halten.
Der Film wurde an einem einzigen Tag innerhalb von etwa acht Stunden in der Wohnung meiner Eltern gedreht. Mein Vater hatte nie zuvor vor einer Kamera gestanden, ist kein Schauspieler – und genau das war Teil der Idee: nicht spielen, sondern sein.
Viele Einstellungen sind One Takes. Weniger aus Effizienzgründen – sondern, weil meinem Vater schlicht nicht mehr zuzumuten war. Wir drehten im eigenen Tempo, mit Respekt vor seiner Belastbarkeit.
Ziel war ein radikal reduzierter, authentischer Eindruck. Keine Inszenierung, kein erklärender Dialog.
Corona Loneliness lebt von Stille, kleinen Gesten, Geräuschen. Der Ton spielt dabei eine zentrale Rolle: das Ticken einer Uhr, ein Atemzug, das ferne Echo des Lebens draußen – oder das plötzliche Fehlen davon.
Nach dem Dreh folgten zwei Tage Postproduktion. Auch hier blieben wir minimalistisch. Der Schnitt lässt dem Film Raum zum Atmen – und dem Zuschauer Raum zum Aushalten.
Der Film endet offen: Ein alter Mann liegt im Bett. Das Licht geht aus. Herzschläge. Dann Stille. Ob der Protagonist stirbt – oder ob einfach nur der Tag endet – bleibt der Interpretation überlassen. Wie so vieles in dieser Zeit.
Die Technik vom Dreh
🎥 Technische Umsetzung – Corona Loneliness
Trotz aller Einschränkungen während des ersten Lockdowns wollten wir ein technisch sauberes, filmisches Ergebnis erzielen – mit minimalem Team und maximaler Reduktion.
Die Regie und das Drehbuch lagen in meiner Hand. Auch die bewegten Kameraeinstellungen stammen von mir.
Die Hauptkameraarbeit übernahm Felix Rehm, ein langjähriger Mitarbeiter. Unterstützung beim Ton, am Set und beim Makeup kam von Paulina Manke.
🎬 Kamera- technik
Hauptkamera: Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K
B-Kamera: Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K
Objektive: Vintage Zeiss M42-Optiken aus den 1940er und 1950er Jahren – für einen warmen, leicht weichen Look mit authentischem Charakter
Codec: BRAW in 12Bit mit 30FPS
🎞️ Post- produktion
Schnitt& Grading: DaVinci Resolve Studio (Version 2021)
Ansatz: Minimalistisch, reduziert – mit Fokus auf klaustrophobischer Enge und emotionalem Unbehagen

🎧 Ton- aufnahme
Aufnahmegeräte: On-Camera und Zoom N6
Mikrofon: Rode Richtmikrofon (Serie 4+)
Tonangel: Paulina Manke übernahm in vielen Szenen das Tonangeln, um mir die volle Konzentration auf Regie und Schauspiel zu ermöglichen
👥 Team
Das Team bestand – coronabedingt – aus nur drei Personen. Jeder übernahm mehrere Rollen. Das war nicht immer einfach, aber gerade diese Beschränkung hat die Produktion auch geprägt: persönlich, direkt, unverfälscht.